Wie ziehe ich Grenzen?

Immer wieder kommt es vor, dass eine Begegnung mit einer herausfordernden Person oder auch eine Lebensphase besonders viel Einsatz abverlangt. Wenn du mit hohen Ansprüchen konfrontiert oder einer Reizüberflutung ausgesetzt bist, taucht die Frage auf: “Wie grenze ich mich am besten ab, um nicht all meiner Kräfte beraubt zu werden?” 

Wenn der Akku erschöpft ist, zeigt sich das in folgenden Symptomen: 

 

  • Ein Gefühl der Erschöpfung, ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit
  • Stresssymptome wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Rückenschmerzen, Kieferbeschwerden, Schwindel etc.
  • Überwunden geglaubte körperliche oder mentale Symptome werden plötzlich wieder aktuell und lösen Missbehagen und erhöhte Alarmbereitschaft aus. 
  • Du hast Schwierigkeiten zu entspannen oder zu meditieren
  • Du atmest chronisch oberflächlich anstatt tief
  • Es bestehen Einschlafstörungen und du schläfst schlecht
  • Immer wieder tauchen Gefühle der Angst, Niedergeschlagenheit oder Verzweiflung auf
  • Deine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit nimmt ab
  • Du kämpfst mit Gefühlen der Einsamkeit, Isolation und Unzufriedenheit
  • Du ziehst dich aus sozialen Aktivitäten zurück und verlierst das Interesse an Aktivitäten mit Freunden
  • Dünnhäutigkeit, Stimmungsschwankungen und Nervosität sind an der Tagesordnung 
  • Du hast ein geringes Selbstwertgefühl und wirst von Schuldgefühlen umgetrieben
  • Du siehst dich als Opfer von Umständen, ohne eine selbstwirksame Perspektive zu erkennen

 

Jeder Mensch erlebt kleine bis grosse Grenzerfahrungen. Das kann eine Begegnung mit einem Menschen sein, der sich mir gegenüber rücksichtslos benimmt, bis hin zu der Erkenntnis, in ein Burnout gerutscht zu sein. 

Wie belastbar der/die Einzelne ist, hängt von der Persönlichkeit, der (Trauma-) Geschichte und dem Grad der Widerstandsfähigkeit ab. 

 

Der erfolgreiche Umgang mit einer Grenzerfahrung hängt von der Fähigkeit ab, sich rechtzeitig abzugrenzen, um eine Abwärtsspirale aufzuhalten. Sie bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich:

  • Klarheit: Durch das Ziehen einer Grenze kannst du deine eigenen Bedürfnisse, Werte und Prioritäten selber besser verstehen und kommunizieren.
  • Selbstbewusstsein: Durch Abgrenzung lernst du, deine eigenen Bedürfnisse und Überzeugungen zu schützen, was zu einem gestärkten Selbstbewusstsein führt.
  • Gesunde Beziehungen: Abgrenzung fördert gesunde Beziehungen, da du anderen mitteilen kannst, was du akzeptierst und was nicht.
  • Stressabbau: Wenn du lernst, deine Grenzen zu setzen, kannst du dich vor Stress und Überforderung schützen.
  • Zeitmanagement: Abgrenzung hilft dir, deine Zeit und Energie effektiver zu verwenden, indem du dich auf die Dinge konzentrierst, die wirklich wichtig für dich sind.

In der Summe trägt die Fähigkeit, sich abzugrenzen, zu einer gesünderen und erfüllten Lebensweise bei, indem du lernst, deine Bedürfnisse und Prioritäten zu schützen und dafür einzustehen.

 

Wie gehe ich nun vor, wenn ich erkenne, dass eine Grenzverletzung vorliegt oder zu erwarten ist? Ich möchte nicht detailliert auf alle Vorschläge eingehen, sondern lediglich eine Idee vermitteln, in welche Richtung eine Grenzziehung gehen kann. Wir können diese Themen auf dich angepasst am besten in einer Sitzung vor Ort an der Gubelhangstrasse 22 in Zürich anschauen.

  • Als erstes ist es wichtig, deinen energetischen Raum zu kennen und zu lernen, wie es sich anfühlt, Raum zu haben.
    Setze dich in einen bequemen Sitz auf den Fussboden und räume alles zur Seite, was irgendwie in deiner Nähe ist und die Erfahrung von einem freiheitlichen Raum stören könnte. Spüre dann in dich hinein und frage dich, woran du merkst, dass es sich nun befreiter anfühlt oder warum noch nicht. Nun mache deinen energetischen Raum um dich herum sichtbar, indem du dazu eine Schnur (oder Schals) um dich herum auslegst. Setze dich genau in die Mitte des Kreises. Übergib deine Atmung ihrer autonomen Ruhefrequenz und beobachte sie. Bleibe ein paar Momente so sitzen und spüre die Ruhe, die sich entfaltet, wenn du ungestört so sitzen kannst. Nimm alles wahr, was diese Ruhe in ihrer Entfaltung fördert oder auch stört, registriere es, ohne dich dabei aufzuhalten. Wiederhole diese “Meditation” regelmässig. Es geht darum, ein klares Gefühl für den Raum zu bekommen, der dein körperliches Wohlbefinden unterstützt.
  • Wenn du einen Zugang zur spirituellen Seite des Lebens hast, kannst du einen heiligen Raum um dich herum kreieren, indem du die guten Mächte aus den vier Himmelsrichtungen anrufst. Verbinde dich mit Pachamama (Mutter Erde) und den himmlischen Kräften von Sonne, Mond, den Sternen und Planeten Bedanke dich beim grossen Geist für seine/ihre bedingungslose Liebe und Annahme, die dein Leben zum Blühen bringen kann. Mit beiden Händen öffnest du dann das achte Chakra, das sich ca. 30 cm oberhalb deines Kopfes befindet und bildest mit seinem Licht einen Lichtraum um dich herum. Lade deine dir vertrauten Ahnen, dein(e) Krafttier(e), geistigen Führer und Hilfsgeister in den heiligen Raum ein. Lege alles auf deinen Altar, was für dich von Bedeutung ist, wie Bilder, Steine, Federn, Symbole, Schmuck etc.
    Wie das alles genau geht, kannst du bei mir erfahren und ich habe ausserdem vor, demnächst einen Post zu diesem Thema zu schreiben.
  • Stelle sicher, dass du genug und regelmässig schläfst. Die körperliche Erholung spielt eine zentrale Rolle beim Stabilisieren des Energiehaushaltes, deiner Vitalität. 
  • Sorge gut für deine körperliche Verfassung. Praktiziere ein regelmässiges Training, das zugleich Einfluss auf Körper, Psyche und einen freien Energiefluss hat. Das sind z.B. Yoga, Tai Chi, Qi Gong, Kampfsport etc.
  • Ernähre dich bewusst und ausgewogen. Der Körper ist das Vehikel des Geistes (s.u.).
  • Beachte besonders zu Zeiten, in denen du dich überlastet fühlst, einen regelmässigen Tagesrhythmus einzuhalten. Vermeide zu grosse Schwankungen in deinem Tagesablauf.
  • Lerne gesund zu atmen: atme prinzipiell durch die Nase, atme lange aus, finde heraus, wie dein Atem natürlich stattfindet, ohne dass du Einfluss nimmst.

 

Mit gezielten Atemtechniken kannst du einerseits Vitalität aufbauen und dich andererseits auch in einen Zustand der Tiefenentspannung bringen. So wird es dir gelingen, deinen Wohlfühlraum zu erweitern, d.h. du wirst im Alltag weniger schnell an eine herausfordernde Grenze kommen.
Gerne unterstütze ich dich beim Erlernen solcher Techniken.

  • Lerne “Nein” zu sagen, wenn du dich überfordert fühlst.
  • Nutze Entspannungstechniken, um deine mentale und geistige Gesundheit zu stärken.
  • Entwickle eine positive Einstellung zu Stress und Herausforderungen. Wenn du in Grenzerfahrungen mental zentriert bist und stark bleibst, kannst du deinen Wohlfühlraum ausdehnen. Dabei helfen positive Affirmationen (ja, es gibt auch negative),  die du für dich persönlich entwickelst.
    Beispielsweise: 

    • Ich bin genug. Ich habe genug.
    • Ich bin am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und tue das Richtige.
    • Ich kann schwierige Dinge tun.
    • Ich erlaube mir, ganz ich selbst zu sein.
    • Ich bin dankbar für einen weiteren Tag im Leben.
    • Ich bin dessen würdig, was ich mir wünsche.
    • Ich tue mein Bestes und mein Bestes ist gut genug.
    • Ich stelle mein Wohlbefinden in den Vordergrund.
    • Ich gebe mir selbst die Erlaubnis, Raum einzunehmen.
    • Finde deine eigenen Affirmationen oder Mantras

 

  • Manchmal ist es auch richtig, eigene Grenzen zu respektieren. Das fällt dann schwer, wenn du dich mit anderen Menschen vergleichst anstatt deine eigene innere Realität zu erkennen und wertzuschätzen.
  • Du musst auch nicht alles alleine bewältigen. Suche nach Unterstützung und teile deine Belastungen mit Freund*inn*en. 
  • Setze Prioritäten und ordne deine Aufgaben. Das nimmt dir Druck ab und du vermeidest Stress. So kannst du deinen Raum weit halten und besser entscheiden, was für dich gut ist.
  • Lade deine Batterien täglich auf (z. B. Selbstliebe Rituale) und erlaube dir regelmässige Pausen und Ruhezeiten (diese müssen nicht immer lang sein, zum richtigen Zeitpunkt sind manchmal schon zehn Sekunden ausreichend).
  • Gehe Gefühle der Scham, des Selbstzweifelns, der Opferhaltung sofort an, denn diese lassen deine errichtete Grenze dahinschmelzen oder brüchig werden. Positive Affirmationen (s.o.) und Humor sind wirksame Gegenmittel. 
  • Achte auf deine Körperhaltung! Die moderne Bezeichnung des Embodiments bedeutet, dass Bewusstsein einen Körper benötigt, um sich auszudrücken. Wenn dich dein Bewusstsein dazu veranlasst, eine aufrechte Haltung einzunehmen, die Freiheit und Positivität ausdrückt, hat das eine Auswirkung auf die Art und Weise, wie du deine Welt wahrnimmst und darauf, wie du von anderen wahrgenommen wirst. Deine Körperhaltung signalisiert also Wesentliches über den Zustand deiner Grenze.
  • Wenn du dich angegriffen oder in die Reserve gedrängt fühlst, prüfe, ob wirklich eine grenzverletzende Situation vorliegt oder ob ein altes, nicht abgeschlossenes Thema getriggert wird, das unnötig eine Alarm- oder Drama- Situation auslöst. Selbstreflexion hilft dabei, eigene Projektionen aufzulösen, die mit äusseren Umständen nur insofern zu tun haben, als dass sie deine Reaktion hervorrufen.
  • Sobald du bemerkst, dass deine Gefühlslage in einer so genannten tiefen Frequenz schwingt, bemühe dich darum, dass du in einen möglichst hochfrequenten Zustand gelangtst. Eine alte Weisheit  lautet: “Lass Dich vom Bösen nicht besiegen, sondern überwinde es durch das Gute! “ Singe, summe, bete, bewege dich, lache, suche den hellen Aspekt in einer Sache … ich glaube, du weisst was ich meine.
  • Gemäss dem Gesetz der Resonanz wird dein emotionaler Schwingungszustand eine Entsprechung in deiner Umgebung anziehen. Wenn du also in einer ängstlichen Verfassung bist, wirst du Situationen ermöglichen, die diesem Zustand entsprechen. Wenn du unbekümmert und leicht unterwegs bist, wirst du auch Menschen oder Situationen anziehen, die auf diese positive Gemütslage reagieren, weil sie gleich ticken. Dieser Sachverhalt lässt deine Grenzsituation entsprechend klarer oder aber diffuser erscheinen. 
  • Entzünde Räucherwerk, z.B. eine Mischung aus Salbei und Beifuss oder ein Palo Santo Holz. Visualisiere dabei, wie sich ein Schutzschild um dich legt. Diesen kannst du immer wieder rein mental aktivieren.
  • Sprühe deinen Lieblingsduft um dich herum, das erleichtert es, einen positiven Zustand einzunehmen. 
  • Entlarve Menschen, die sich auf deine Kosten stärken (emotionale Vampire). Gehe ihrer Negativität aus dem Weg, lass dich nicht reizen, übe Mitgefühl und zeige Verständnis.
    Suche die Gesellschaft von Menschen, in die du dich mit deinen Talenten und Fähigkeiten einbringen kannst.
  • Wenn du dich bewusst gegen eine Person abgrenzen musst, achte darauf, dass du nicht in den Angriff übergehst. Das führt sonst zur Eskalation der Situation. Sei klar und rede davon, wie es dir selbst geht und vermeide es, die andere Person blosszustellen oder offen zu analysieren.
  • Erde dich. Dafür gibt es unzählige Möglichkeiten: 
    • Atemübungen
    • Schüttelungen im Stand
    • Eine Kakaozeremonie
    • Massagen
    • Essen
    • Ein heisses Bad nehmen
    • Eine Naturerfahrung suchen
    • Den Boden unter den Füssen bewusst spüren, barfuss laufen
    • Gartenarbeit
    • Yoga und Meditation
    • Sich mmit Pflanzen verbinden
    • Im Regen spazieren
    • etc.
  • Finde deine eigenen Methoden und Techniken, wie du dich abgrenzt und öffnest.

 

Zusammenfassend können wir sagen, dass die Voraussetzung für eine gute Grenzsetzung ein gesunder körperlicher Zustand ist. 

 

Ebenso wichtig ist die innere Haltung eines Menschen, sein Mindset. Es bringt deine Denkweisen, Überzeugungen und Verhaltensmuster zum Ausdruck. Dies kann von aussen wahrgenommen werden und die Mitmenschen reagieren darauf, indem sie sich auf bestimmte Weise öffnen oder verschliesssen. 

Der dritte Punkt einer guten Abgrenzung ist die Anbindung an eine Quelle, die dich ununterbrochen mit Energie versorgt, sodass dein System stark und unabhängig funktionieren kann.